Die meisten Menschen kennen die Wasserpflanze Alge  nur als Strandmüll, Algenteppich auf Teichen oder als Sushi-Zutat. Doch diese Pflanzen können noch viel mehr. Algen gehören auch zu den begehrtesten regenerativen Quellen für Energie und Wertstoffe. Weiterhin kommen Algen als hochwertiger Wasserstoff, papierdünne Batterien, Antifaltencremes, Nahrungsergänzungsmitteln und Alzheimer-Pillen zum Einsatz und zum erstaunlichen Ruhm. Forscher in aller Welt entdecken gerade vielfältige Einsatzmöglichkeiten dieser herausragenden Wunderpflanze.

Es scheint grad so, dass der Start für den Wettlauf um die Entwicklung der günstigsten Technologie zur Produktion von Algen entbrannt ist, denn wer da ganz vorne mitmachen möchte, braucht  stabile, kostengünstige und marktfähige Produktionsanlagen zur industriellen Züchtung und Ernte der Algen.

Das Oldenburger Münsterland ist geprägt durch eine starke Agrarwirtschaft und in jüngster Zeit durch intensive Verwertung der Biomasse zur Verstromung in Biogasanlagen.

In Bassum und Essen in Niedersachsen entstehen Reinalgenzuchtanlagen in industrieller Modulbauweise, die mit der Produktion der Algen im System der geschlossenen Schlauch-Inkubatoren, die Mikroalgen herstellen. Für die Umsetzung der Planung an den Standorten Bassum  und Essen arbeiten verlässliche Unternehmen Angefangen vom Aufbau, Forschung, Entwicklung bis zur Umsetzung wird mit den verbundenen Unternehmen wie z. B. Schumann & Schumann GmbH, ÖPAG, Dreischtrom UG , Energiestrategen GmbH umgesetzt. Da die Nachfrage der Alge die Produktionskapazitäten in den nächsten Jahren um ein vielfaches übersteigen wird, entwickelt sich ein Markt, der für alle Beteiligten hochinteressant sein kann.

Was benötigen die Algen zum Wachstum?

Bei sehr guten Bedingungen wachsen Mikroalgen geradezu explosionsartig, je nach Art 20mal schneller als Landpflanzen und das das ganze Jahr über. Neben den Nährstoffen und Wasser benötigen die Algen vor allem Wärme und CO2, weswegen der Anbau in Gewächshäusern neben einem Kraftwerk mit CO2 Ausstoß optimale Bedingungen wären. Warme Luft und CO2 entstehen bei der Verbrennung von Kohle, ein Teil davon könnte für die Algenproduktion genutzt  und über Schläuche dahin geleitet werden. Das Oldenburger Münsterland ist geprägt durch eine starke Agrarwirtschaft und in jüngster Zeit durch intensive Verwertung der Biomasse zur Verstromung in Biogasanlagen. Neben Methan enthält Biogas 45 Prozent CO2, das ungenutzt über das Blockheizkraftwerk in die Atmosphäre entweicht. Zusätzlich entstehen große Mengen an Gärsubstrat, das Phosphor und Stickstoff enthält, sowie weitere 40 kostbare Mikroelemente. Die Firma Novagreen hat erstmalig ein Demogewächshaus mit Algenproduktion an eine Biogasanlage gekoppelt und Untersuchungen, Forschungen und langzeitige Tests ergaben, welche Bedingungen die optimalsten Wachstumsraten hervorbringen und das meiste Kohlendioxid aus Biogas gebunden werden kann.

Agra Ingenieure und Pionier zum Thema Algenzucht Herr Cordes aus Bassum hierzu: „Heute schon sind wir in der Lage, an fast jeder Biogasanlage unter Nutzung der Abwärme des BHKWs, mit Hilfe von Dünger aus dem Gärsubstrat und CO2 aus dem Biogas bis zu 80 Tonnen pro Hektar hochwertigste sekundäre Pflanzenstoffe zu produzieren. Gleichzeitig wird über das Gewächshausglas 630 KWp Strom produziert und aus einer CO2-neutralen Biogasanlage 480000 Kilo CO2 pro Jahr fixiert.“

Kaum eine andere Pflanze ist so pflegeleicht, robust und reich an gefragten Inhaltssoffen wie die Alge. Je nach Art stecken Öle, ungesättigte Fettsäuren, Proteine, Mineralstoffe, Vitamine, Kohlehydrate, Jod, Farbstoff und ein enormes Energiepotenzial. Große Teile der Erdölvorkommen entstanden vor rund 120 Millionen Jahren aus abgestorbenen Algen. Somit eignen sich die ölhaltigen Algen zur Herstellung von Schmierstoffen und Biodiesel, damit sieht die Produktion sehr gewinnversprechend aus.

Die Einsatzmöglichkeiten gehen weit über den Energiesektor hinaus:

  • Die Kosmetikindustrie nutzt Algenextrakte für Anti-Aging-Cremes.
  • Für Zuchttiere, von Kühen bis zum Lachs, werden Algen als Tiernahrung eingesetzt, mit Algen können die Tiere das Futter besser verdauen.
  • Algen zur Nutzung in der Bauindustrie, Algen könnten zu Dämmschaum oder Backsteinen verarbeitet werden

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Florian Fritsch

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Florian Fritsch ist freier Consultant und Energieexperte. Er leitet als Geschäftsführer mehrere Unternehmen aus dem Bereich „Erneuerbare Energie“, insbesondere Tiefen-Geothermie, Elektromobilität und Solarthermie.